Hier ein paar Dinge über uns

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Ein Zischeln, Züngeln, Knacken und Knistern...

Feuer im Kindergarten?

Feuer und Kinder – passt das zusammen?

Wir meinen: auf jeden Fall!

Denn, ALLE Menschen – Groß wie Klein – werden von der Faszination des Feuers berührt und in seinen Bann gezogen.

Das Feuer spricht den Menschen in seinen grundlegendsten Empfindungen und Bedürfnissen an.

Feuer ist: Ruhe, Besinnung, Behaglichkeit, Abenteuer, Leidenschaft, Geselligkeit,… ein wenig geheimnisvoll, träumerisch und absolut urig! …

Am Feuer zu sitzen, die Wärme zu spüren, dem Knistern und Knacken zu lauschen, den Flammen beim Züngeln und Lodern zuzuschauen, den Holzrauch zu riechen oder, beim Zubereiten verschiedener Mahlzeiten, den ganz eigenen delikaten Geschmack von Speisen zu genießen, die auf offenem Feuer gegart wurden – das ist etwas ganz Besonderes und ein ganzheitliches Erleben, Erfahren und Erlernen, wie es mit nichts anderem zu vergleichen ist.

In unserem Kindergarten möchten wir das Feuer nicht mehr missen. Es ist wunderbar und praktisch zugleich, die Möglichkeit für ein offenes Feuer zu haben. Auch wenn die „Feuer-Aktionen“ oftmals einen Mehraufwand für uns Erzieherinnen bedeutet – weil Sicherheit und Umstände uns ein höheres Maß an Flexibilität, Kreativität und vorausschauender Planung abverlangen – überwiegt immer die Freude, die ebenfalls mit diesen Aktionen einhergeht. Wir werden von dem guten Gefühl bestärkt und begleitet, dass es gut und richtig ist, das Feuer in die Einrichtung „geholt“ zu haben. Denn die Reaktionen der Kinder und Eltern auf das Feuer, sowie auch unser eigenes Empfinden, sind durchweg positiv und stets von leuchtenden Augen, blühender Fantasie und purer Begeisterung gekennzeichnet.

Wir holten es zu uns.

Mittlerweile kann man sagen, dass wir das Feuer gut in unseren Kiga-Alltag integriert haben. Doch bis hierhin war es anfangs ein vom Bauchgefühl heraus geleiteter Weg.

Es begann damit, dass nach den ersten Entstehungsjahren des Kindergartens ein großes Indianer-Tipi angeschafft und mit viel Schweiß und Liebe von tatkräftigen, fachkundigen Elternhänden errichtet wurde. Es steht in einem eingezäunten, abgetrennten Gartenstück, das dem Waldkindergarten freundlicherweise vom Grundbesitzer zur Verfügung gestellt wird. (Mittlerweile – nachdem ca. 17 Jahre seit der „Geburt“ des ersten Tipis vergangen sind – hat das gute Stück allerdings schon den dritten Nachfolger und auch der Garten ist erneuert worden, denn nichts hält ewig und Veränderungen bringt die Zeit mit sich)

Es dankt uns mit Wärme und Gemütlichkeit…

Ursprünglich nutzten wir das Tipi mit der großen Feuerstelle ausschließlich als Wärmequelle für sehr kalte oder nasse Tage. Inzwischen führen wir regelmäßig Elternabende, Geburtstagsfeiern, Weihnachtsfeiern, Morgen- und Spielkreise am Feuer durch, einfach weil es „so schön“ ist und weil jede Aktivität, die wir dort durchführen, durch die Magie des Feuers bereichert wird. Es herrscht eine ganz besondere Atmosphäre dort im Zelt – das Gefühl von Verbundenheit, Zusammenhörigkeit und Abenteuer ist ganz groß und verzaubert Erwachsene wie Kinder gleichermaßen.

und leckerer Abwechslung – …

Wenn es um Gemütlichkeit und Geselligkeit geht, darf beim Menschen auch der Genuss nicht fehlen. „Essen und Trinken hält Leib und Seele zuammen“, heißt es bekanntlich so schön und darum begannen wir irgendwann damit, uns und die Kinder ab und zu mit kulinarischen Überraschungen zu erfreuen. Mit einem selbstgebastelten „Popcorn-Maker“ zum Beispiel, konnten wir, vor den Augen der begeisterten Kinder, direkt über dem Feuer frisches, heißes, duftendes Popcorn herstellen. Das schmeckte ganz anders als üblich und sah auch anders aus. Für die Kinder war es köstlich und spannend zugleich, denn wir mussten erst einmal etwas „herumexperimentieren“ um mit der neuen Bastelei (die aus zwei Küchensieben besteht, die an einem langen Ast befestigt sind) jedes Mal eine genießbare Portion hinzubekommen – manchmal war das Feuer schneller als wir und hat die goldgelben Körner selbst vernascht, so dass für uns teilweise nur schwarzer „Schrumpelmais“ übrig blieb…. 😉

Auch Stockbrot durfte natürlich nicht fehlen. Mit den Kindern war es zugegebenermaßen leicht mühselig, denn, so wie die meisten anderen Kinder in dem Alter, wollen unsere Kinder gerne fertige Brote essen, aber es hapert doch sehr an der Ausdauer, die man mitbringen muss, um sein Brot ganz von Anfang bis Ende durchbacken zu können. So saßen also wir Erzieherinnen mit drei, vier, fünf,…. Stöcken, die wir „mal eben“ halten sollten, an der Feuerstelle, und hielten sie alle gleichzeitig mit schweren Armen über die Glut – während sich die Kinder zum Pipimachen, Abkühlen, Trinken oder anderen wichtigen Erledigungen verdrückten. Natürlich waren sie immer rechtzeitig wieder zur Stelle, wenn ihr Stockbrot gerade fertig war…. 😉

Es war Sommer. Und es war heiß. Und im Tipi war es noch viel heißer. Und wir Erzieherinnen formten im Geist den Gedanken „Nie wieder Stockbrot!“

Aber zu sehen, wie erfreut die Kinder über die feurig-knusprigeAbwechslung waren und zufrieden an ihren Broten knabberten, hat uns dann doch am Ende ein gutes Gefühl beschert. Und zudem sind aus dieser Aktion noch zwei gute Ideen entstanden – Erstens hatten wir erkannt: wir brauchten eine zweite „Sommer-Feuerstelle“, um auch bei warmen Temperaturen Feuer machen zu können. Und zweitens kam die Überlegung auf: „Wenn die KINDER nicht geduldig genug für Stockbrot sind, dann könnten wir es doch mal mit den ELTERN beim nächsten Elternabend ausprobieren….!“

Beide Ideen wurden in die Tat umgesetzt und waren ein voller Erfolg – wir können nun „drinnen und draußen“ kochen und der Elternabend mit Stockbrotbacken ist fast schon zu einer Tradition geworden, die stets begeisterten Anklang findet. J

noch…

Stockbrot und Popcorn reichten uns aber irgendwann nicht mehr aus. Wir wollten mehr!

Wir schwärmten davon, mit den Kindern gemeinsam „mal richtig zu kochen“ und ein Mittagessen zusammen einzunehmen. Also setzten wir uns hin und planten….

Wir hatten bis dato nur einen alten wackeligen Dreibein und einen flachen Kessel ohne Deckel. Außerdem fehlte es im Wald und im Bauwagen an Raum und Möglichkeiten, um das Gemüse zu putzen und zu schnippeln – wir wollten ja am Ende nicht den ganzen Dreck mitessen…..!

Trotz all der Widrigkeiten haben wir es geschafft mit allen Kindern eine schmackhafte „Wunderlandsuppe“ zustande zu bringen und mittags im Tipi zu essen, so dass die Eltern satte und zufriedene Kinder mit nach Hause nehmen konnten. Und es war erstaunlich, wieviel Suppe die Kinder verputzt haben! Selbst die größten Gemüsemuffel nahmen einen Nachschlag und am Ende war der Kessel restlos leer.

Einen ganzen Vormittag hat die „Kocherei“ in Anspruch genommen und jeder hat sich irgendwie eingebracht (und wenn es bei den Jüngsten nur das Löffeln der guten Suppe war ;-)). Auf verschiedene Kleingruppen wurden die Aufgaben verteilt. Eine Gruppe kaufte die Zutaten ein, eine weitere durfte in der heimischen Küche einer Erzieherin beim Putzen und Schneiden der Zutaten helfen, während die anderen im Kindergarten schon das Feuer anheizten und die Essensplätze vorbereiteten. In gemeinsamer Runde wurde schließlich der Kessel über das Feuer gehängt und das vorbereitete Gemüse und mitgebrachtes Wasser wurden mit Kräutern und Gewürzen abgerundet und hineingegeben. Wem das Garen im Tipi zu lange dauerte, der konnte so lange im Garten spielen bis es endlich hieß „Suppe ist fertig!“ und das große Löffeln begann.

Dieses Ereignis hat uns Erzieherinnen nahezu beflügelt. Es war ein großes gemeinschaftliches Ereignis – nicht nur die Kinder waren stolz und froh darüber, dass alles so gut geklappt und „ihre“ Suppe so gut geschmeckt hat!

Die Eltern durften mittags den euphorischen Berichten lauschen und schienen fast ein bisschen neidisch, weil sie nicht mit dabei sein durften. J

und nöcher…!

Wie ein glücklicher Zufall es wollte, lernte unsere Kollegin vor ca. 3 Jahren im Rahmen einer Fortbildung den „Dutch Oven“ kennen. Ein vielseitig einsetzbarer Topf, der eigens dafür konzipiert wurde, auf dem offenen Feuer zu kochen, braten, grillen und backen. Kaum gesehen und getestet, stand für unser Team fest: „Den müssen wir haben!“, denn der Dutch Oven eignete sich hervorragend für unser Vorhaben, öfters warme Mahlzeiten im Kindergarten zuzubereiten.

Er wurde also (für nicht gerade kleines Geld) angeschafft und mit einem passenden Rezeptbuch wurde uns das Tor zu neuen, leckeren kulinarischen Welten geöffnet. Und gleichzeitig wurde das Kochen mit dem Feuer um einiges erleichtert, denn wir bekamen glücklicherweise noch ein handgeschweißtes stählernes Kochgestell geschenkt, auf dem man das Kochgeschirr bequem und direkt über dem Feuer abstellen kann. Vorbei waren die Zeiten des wackeligen Dreibeins und „kippeliger“ Töpfe und Kessel!

Gemüsesuppe haben wir seitdem öfter gekocht, weil die einfach unser Favorit ist und Popcorn geht mal schnell zwischendurch, aber auch Pellkartoffeln mit selbstgemachtem Kräuterquark, Kartoffeln aus der Glut, Apfelmus und Punsch ließen wir uns schmecken. Der nächste Versuch werden „gebackene Schokobananen“ sein.

Wir werden immer sicherer und mutiger was das Kochen mit dem Dutch Oven angeht. Es gibt noch so vieles zu probieren – wir freuen uns drauf! 😀

Beim letzten Elternabend haben wir übrigens gemeinsam mit den Eltern im Tipi am Feuer gesessen und unsere Wunderlandsuppe gekocht, die wir kurzerhand in eine „Steinsuppe“ umgewandelt haben. Die Eltern haben Gemüse geschnippelt und durften währenddessen einer frei erzählten Geschichte lauschen, die mehr als passend war – die Geschichte von der „Steinsuppe“.

Endlich kamen die Eltern auch einmal in den Genuss, der sonst vorwiegend ihren Sprösslingen zugute kommt – Geschichten erzählt bekommen, am Feuer sitzen, gemeinsam essen und sich in die wunderbare Atmosphäre einhüllen lassen können!… Es war eine fröhliche, gesellige Runde mit viel Spaß und Gemütlichkeit – ein rundum gelungener Abend!

So haben wir im Laufe der Zeit also nach und nach die kulinarischen Freuden des Feuers für uns entdeckt und in den Kindergarten integriert. Aber damit war es noch nicht genug…

Feuer ist so vielseitig!

Längst war bei uns im Team der Funke zum Feuer übergesprungen, darum hielten wir unsere Augen und Ohren auf, um zu sehen was noch alles geht. Wir entdeckten schnell, dass das Feuer auch im kreativ-gestalterischen Bereich vielfältige Möglichkeiten bietet. Bei Fortbildungen, in Büchern, Zeitschriften oder im Internet zum Beispiel, konnten wir viele schöne Ideen sammeln. Alles was uns gut gefiel, haben wir notiert, um es bei der nächstbesten Gelegenheit auszuprobieren. Einiges haben wir schon umgesetzt, auf vieles dürfen wir uns noch freuen.

Wir haben mit den Schulkindern Zeichenkohle selbst hergestellt und anschließend damit gemalt. Wir haben mit Kerzen experimentiert, und mithilfe von brennenden Kerzen „Tropf-Wachsanhänger“ gestaltet. Wir haben ein Räucherpfännchen ausprobiert und gemerkt, dass Rauch nicht immer gleich riecht…

Als Nächstes möchten wir Vogelfutter-Knödel mit den Kindern selbst herstellen – dazu muss das Fett auf dem Feuer zerlassen werden, damit es mit den Körnern vermischt werden kann. Wir wollen Tonperlen selbst brennen und damit basteln und Drahtanhänger gestalten, für die ein Draht um eine Form aus Pappe gewickelt wird und anschließend alles ins Feuer gelegt wird, damit die Pappschablone im Inneren des entstandenen Drahtgeflechts verbrennt und nur das filigrane Metall übrig bleibt. Wir werden mit den Schulkindern „einfach mal nur „kokeln“ und eventuell bei der Schulkinderübernachtung mit Fackeln in der Dunkelheit „malen“. Auch im Kerzenziehen möchten wir uns gerne versuchen…

Und… und…und!

Ein Allround-Talent mit Lehrfunktion

Es müssen aber nicht immer nur „große“ Aktionen und Projekte sein.

Indem wir die Kinder in das Feuermachen mit einbeziehen, werden auch alltägliche „Kleinigkeiten“ , wie das Kerzenanzünden mit Streichhölzern, zu „Hihghlights“, die die Herzen der Kinder höher schlagen lassen und ihre Augen zum Strahlen bringen. Selbst die Jüngsten trauen sich schon, mit Unterstützung der Erzieherin, ein Streichholz zu entfachen und eine Kerze damit anzuzünden. Und wie stolz sie sind, wenn sie ihre Angst überwunden und es geschafft haben!

Die älteren Kinder machen es hingegen schon ganz ohne Hilfe. Sie hatten ja genug Zeit und Gelegenheiten, den kompetenten und sicheren Umgang zu erlernen.

Im Umgang mit dem Feuer entwickeln die Kinder eine „gesunde“ Einstellung dazu. Sie bewahren sich einen natürlichen Respekt vor diesem Element, aber verfallen nicht in Angst und Panik, wenn sie eine offene Flamme sehen. Das Feuer ist ihnen vertraut. Ein alter Bekannter, mit dem man viel Schönes erleben kann, WENN man gewissenhaft mit ihm umgeht – ansonsten kann es gefährlich werden. Verhaltensregeln, die es zu beachten gibt, wenn man sich in der Nähe offener Flammen aufhält, werden deshalb anstandslos akzeptiert und eingehalten.

Feuer – eine ewige Liebe

Zusammenfassend kann man sagen, dass die großen und kleinen Menschen bei uns im Wald das Feuer schätzen und lieben gelernt haben und nicht mehr darauf verzichten möchten. Wir lernen mit diesem und durch dieses aufregende Element und erfreuen uns an der großen Bereicherung, die es für uns alle mit sich bringt.

Wenn man zu den „feurigen“ Aktionen, Angeboten und Projekten auch noch passende Geschichten, Lieder und Gedichte „serviert“, dann wird das Thema „Feuer“ für alle Beteiligten ein abgerundeter Hochgenuss, den man immer wieder kosten will. Wir jedenfalls kriegen den Hals nicht voll und gehen weiter auf diesem Weg…!

(von Inga Hoppe, Naturkindergarten „Wunderland“ e.V., Freckenhorst)

Räubersuppe aus dem großen Kessel

Die „Räuber“ aus dem Naturkindergarten
„Wunderland“ sitzen am Lagerfeuer, Rauch steigt auf, die Kinder müssen ihre Augen zusammenkneifen:
„Mehr Suppe“, rufen sie immer wieder. Denn auf dem Menüplan steht „Räubersuppe“. Das Holz knackt unter den Flammen. Die Kleinen brabbeln, lachen und löffeln
ihre Suppe. Wie gut es den Kindern im Wald gefällt, kann sich jeder jetzt in einem Video mit dem Titel „Warum es im Wald im-
mer schöner ist“ ansehen.
Das Video wurde von den Eltern selbst gestaltet. Sie wollen zeigen, wie es im Wald so ist.
Der Naturkindergarten „Wunderland“ hat sich zudem durch die Jahresarbeit von Inga Hoppe für mehr „Qualität im Waldkindergarten“ zertifizieren lassen. Der Landesverband bietet den Einrichtungen diese Möglichkeit an, um die Qualität der pädagogischen Arbeit im Waldkindergarten zu verbes-
sern und aufrecht zu halten.

Tannenbaumaktion

Der „Waldkindergarten“ möchte das Tannenbaumkaufen noch ein wenig angenehmer machen und versorgt Besucher am Samstag 17.12.2015 von 9:00 bis 17:00 Uhr mit warmen und kalten Getränken für Kinder und Erwachsene, sowie einer Stärkung vom Grill.
Einen Tannenbaum zu kaufen ist etwas für die ganze Familie, gerade wenn man ihn selber aussuchen und absägen darf. Dies bietet der Graf von Westerholt in Freckenhorst am Schneckenberg.
Wir möchten dieses Ereignis abrunden und zum Verweilen einladen und natürlich über unseren Waldkindergarten informieren.
Besuchen Sie uns mit Ihrer gesamten Familie und genießen Sie die weihnachtliche Atmosphäre!

Flyer zum Herunterlanden und Weiterschicken:

Unser Bauwagen